Mit Volldampf gegen Falten: So finden Sie das perfekte Bügeleisen.
Egal ob man Bügeln für einen meditativen Zeitvertreib oder für ein lästiges Übel hält – wer Wert auf angenehm glatte Wäsche und makellose Hemden und Blusen legt, muss hin und wieder zum heißen Eisen greifen. Mit modernen Bügeleisen und Bügelstationen geht die Arbeit so leicht von der Hand, dass selbst Bügelmuffel auf Touren kommen.
„Bügeleisen“ ist eigentlich ein antiquierter Begriff, denn aus (Guss-) Eisen sind die Geräte schon lange nicht mehr. Heute bestehen Bügelsohlen aus Edelstahl, Aluminium oder Keramik, die Gehäuse aus robustem Kunststoff. Im Vergleich zu ihren eisernen Urahnen sind moderne Bügelgeräte daher wesentlich leichter und handlicher.
Noch eine weitere Erfindung hat das Bügeln wesentlich erleichtert: das Dampfbügeln, bei dem die Wäsche durch Öffnungen in der Sohle mit heißem Wasserdampf befeuchtet wird. Die meisten im Haushalt eingesetzten Geräte arbeiten heute mit Dampf. Trockenbügeleisen findet man praktisch nur noch als kompakten Reisebedarf oder in notorischen Junggesellenhaushalten.
Mit Dampf geht es schneller
Das hat seinen Grund: Der heiße Wasserdampf transportiert Feuchtigkeit ins Gewebe und lässt die Fasern aufquellen, sodass sie leichter formbar sind. Je mehr Dampf im Spiel ist, umso schneller werden die Textilien glatt. Dampfloses Glätten dauert wesentlich länger, und hartnäckige Falten lassen sich, wenn überhaupt, nur durch höheren Kraftaufwand beim Andrücken des Eisens eliminieren.
Dampfbügeleisen haben einen integrierten Wassertank und können – solange dieser gefüllt ist – dauerhaft etwa 30 bis 50 Gramm Wasserdampf pro Minute erzeugen. Zusätzlich besitzen die meisten Geräte eine Dampfstoßfunktion, mit der kurzzeitig 100 und mehr Gramm Dampf pro Minute zusätzlich ins Gewebe eingebracht werden können. Dies hilft beim Bügeln schwerer oder mehrlagiger Stoffe. Zur Standardausstattung eines Dampfbügeleisens gehört weiterhin eine Sprühfunktion; damit kann man z. B. Stoffe anfeuchten, die keine Dampfbehandlung vertragen, wie Seide oder Kunstfasern.
Tipp: Achten Sie nicht nur auf die Dampfmenge, die das Gerät Ihrer Wahl erzeugen kann, sondern auch auf die Anordnung der Dampfauslässe in der Bügelsohle. Je weiter vorne diese liegen, umso besser, denn an der Spitze wird das Eisen am heißesten. So kommen Sie mit weniger Bügelbewegungen aus und können zudem effektiv an Engstellen wie Nähten, Hemdkragen oder zwischen Knöpfen bügeln.
Noch mehr Dampf: Bügelstationen
Wenn Sie ständig größere Kleiderstapel zu bügeln haben, sollten Sie sich die Anschaffung einer Bügelstation überlegen. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Einheit aus Wassertank und abnehmbarem Bügeleisen, das über einen Schlauch mit dem Tank verbunden ist. Der Tankinhalt ist wesentlich größer als bei einem Dampfbügeleisen, sodass Sie mehrere Stunden lang bügeln können, ohne Wasser nachzufüllen. Nicht nur bei der Ausdauer, sondern auch bei der Dampfmenge sind Bügelstationen normalen Dampfbügeleisen überlegen.
Ein weiterer Vorteil: Da der Dampf in einem separaten Boiler und nicht im Bügeleisen selbst erzeugt wird, steht er schon ab der niedrigsten Bügeltemperatur zur Verfügung (bei den meisten Dampfbügeleisen ist das erst ab Stufe 2 der Fall). So lassen sich auch hitzeempfindliche Textilien mit Dampf bügeln. Zudem steht der Dampf aus der Station unter Druck (ca. 4 bis 7 bar), sodass auch dicke und mehrlagige Stoffe problemlos durchdrungen werden. Sogar mehrere übereinander liegende Handtücher lassen sich so in einem Rutsch glattbügeln.
Besonders komfortabel sind Bügelstationen mit integriertem Bügeltisch. Diese Systeme „aus einem Guss“ lassen sich nicht nur sehr einfach aufbauen, manche verfügen sogar über ein im Tisch eingebautes Gebläse, über das Luft abgesaugt oder eingeblasen werden kann. Hierdurch wird die Positionierung von Kleidungsstücken vereinfacht, sodass auch Bügelanfänger respektable Ergebnisse erzielen.
So viel Komfort stehen allerdings auch einige Nachteile entgegen: Bügelstationen sind schwerer, benötigen mehr Platz und kosten zudem ein Mehrfaches eines guten Dampfbügeleisens. Doch der Preis relativiert sich, wenn Sie mit dem Turbodampfer wertvolle Lebenszeit gewinnen können.
Welche Sohle bügelt am besten?
Bei den Sohlenmaterialien gibt es eine vielfältige Auswahl: Aluminium, Edelstahl oder Keramik als Grundstoff, evtl. mit speziellen Beschichtungen für besonders leichtes Gleiten, höhere Kratzfestigkeit und gegen das Einbrennen von Rückständen. Einige Modelle verfügen sogar über eine Bügelsohle mit Wabenstruktur, die aufgrund des entstehenden Dampffilms ein besonders effektives Glätten ermöglichen soll.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Edelstahl hinsichtlich Gleitfähigkeit und Kratzfestigkeit immer eine gute Wahl ist. Aluminium leitet die Wärme besonders gut, gilt aber als nicht ganz so widerstandsfähig wie Edelstahl, ebenso Keramiksohlen, die dafür besonders leicht gleiten sollen. Praxistests zeigen allerdings – zumindest bei Markengeräten – keine signifikanten Vorteile für das eine oder andere Material. Vielmehr kommt es auf das konkrete Modell an – Ihr IQ-Fachhändler kann Ihnen hier bestimmt wertvolle Tipps geben.
Gegen frühzeitige Verkalkung
Den Wassertank Ihres Bügeleisens bzw. Ihrer Bügelstation brauchen Sie nicht wie in früheren Zeiten mit destilliertem Wasser zu befüllen, denn heutige Geräte vertragen in der Regel normales Leitungswasser. Nur bei sehr hartem Wasser ist evtl. eine Zugabe von destilliertem Wasser erforderlich – achten Sie auf entsprechende Hinweise auf der Verpackung bzw. in der Bedienungsanleitung. Tipp: Wer einen Kondensationstrockner im Haus hat, kann auch (sauberes) Kondensat aus dem Auffangbehälter verwenden. Denn dabei handelt es sich um weiches, destilliertes Wasser.
Von Zeit zu Zeit, wenn sich in den Dampfauslässen der Sohle oder im Wassertank Ablagerungen bilden, sollte das Gerät entkalkt werden. Hierzu genügen oft schon einige Dampfstöße über dem Waschbecken. Hartnäckigere Ablagerungen können Sie durch Einfüllen einer Entkalkungslösung in den Wassertank lösen, die Sie entweder fertig vorgemischt oder in Pulverform kaufen können. Auch Essigsäure ist geeignet, wenn sie ausreichend mit Wasser verdünnt wird.
Manche Geräte besitzen spezielle Entkalkungssysteme an, z.B. in Form eines Behälters, in den Anti-Kalk-Tabletten eingelegt werden. Diese bleiben über die gesamte Lebensdauer des Bügeleisens aktiv und müssen nicht erneuert werden. Entkalkungslösungen sind in diesem Fall überflüssig, es reicht, einen entsprechenden Knopf am Gerät zu drücken, und der Entkalkungsvorgang startet.
Zu den regelmäßig empfohlenen Wartungsarbeiten am Bügeleisen gehört weiterhin die Reinigung der Bügelsohle, um das Einbrennen von Verschmutzungen zu vermeiden. Für jedes Sohlenmaterial gibt es spezielle Reinigungslösungen, aber auch manche Haushaltsreiniger sind geeignet. Damit eine hochwertige Bügelsohle nicht durch ein ungeeignetes Mittel beschädigt wird, sollten Sie hierzu unbedingt die Bedienungsanleitung konsultieren.
Tipp: Falls Sie in einer Gegend mit höheren Wasserhärtegraden leben, fragen Sie am besten Ihren IQ-Fachhändler, welches Modell mit härterem Wasser am besten zurecht kommt bzw. einfach zu entkalken ist.
Hilfe, ich habe das Bügeleisen vergessen!
Heute gehört ein Überhitzungsschutz bei den meisten Geräten zum Standard, der das Gerät automatisch abschaltet – in der Regel nach 30 Sekunden in horizontaler und einigen Minuten in vertikaler Position. Manche Geräte schalten sich schon ab, wenn man die Hand vom Griff nimmt – da kann dann wirklich kaum noch etwas anbrennen. Die automatische Abschaltung beugt unnötigen Risiken und Gewissensbissen vor, sodass Sie auf diese Funktion keinesfalls verzichten sollten.
Nicht unverzichtbar, aber nützlich ist die sogenannte Antitropfvorrichtung: Wenn Ihr Bügeleisen auf eine für die Dampfbildung zu niedrige Temperatur eingestellt ist, lässt sich damit verhindern, dass Wasser aus der Bügelsohle tropft.
Und noch ein nützliches Extra: Bei manchen Geräten funktioniert der Dampfausstoß auch, wenn Sie das Gerät hochkant halten. Diese Vertikal-Funktion ist sehr praktisch, wenn Sie ein am Kleiderbügel hängendes Sakko auffrischen oder einen Vorhang, der nicht aufs Bügelbrett passt, glätten möchten.
Eine weitere praktische Funktion ist der sogenannte Dampfsensor: Dieser aktiviert den Dampfausstoß automatisch, wenn das Eisen über das Bügelbrett bewegt wird. Steht das Eisen, wird kein Dampf erzeugt. Das spart Energie und der Wassertank muss weniger häufig nachgefüllt werden.
Einige Bügelstationen bieten eine interessante Automatik, die das Bügeln beliebiger Textilien bei einer einheitlichen Temperatur und Dampfmenge erlaubt. Dabei wird eine auch für empfindliche Stoffe verträgliche Temperatur (ca. 130 °C) mit einem hohen Dampfdruck kombiniert. Das Vorsortieren der Wäsche nach Bügelstufen kann dann entfallen – schon wieder Zeit gespart!
Sie haben es in der Hand ...
Egal ob Sie einen großen Wäschestapel bügeln oder eben mal schnell zwischendurch ein Hemd glätten wollen: Neben der zuverlässigen Funktion ist die Handhabung bei einem Bügeleisen das A und O. Am besten nehmen Sie einmal verschiedene Geräte in die Hand: Ist die Form des Griffs handlich, fühlt sich das Eisen leicht oder schwer an? Ist das Wassernachfüllen bequem oder umständlich? Ist die Länge des Netzkabels ausreichend? Ihr IQ-Fachhändler führt Ihnen gern mehrere Geräte vor und berät Sie kompetent und geduldig, bis alles passt!